Sanierung der ehemaligen Mülldeponie Ohmbachtal, Pirmasens

 

Die ehemalige Hausmülldeponie Ohmbachtal
Zwischen Niedersimten und dem südlichen Stadtrand von Pirmasens liegt die ehemalige Hausmülldeponie Ohmbachtal. Auf einer Fläche von ca. 10 ha wurden hier bis 1980 weitgehend ungeordnet ca. 2 Mio. m³ Haus- und Sperrmüll, Gewerbeabfälle sowie Bauschutt und Erdaushub  abgelagert. Die Deponie besitzt keine Sohlabdichtung und wurde bisher nur provisorisch durch Erdaushub abgedeckt. In Hinblick auf Umweltschutzbelange waren deshalb Erkundungs- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich.

 

Durchgeführte Untersuchungen
Zunächst wurden die Lagerungsverhältnisse in der Deponie und die geologische Beschaffenheit des Untergrundes durch Akten-, Karten-, und Luftbildstudien sowie über Felduntersuchungen (geologische und hydrogeologische Kartierung, Sondierungen und Rammsondierungen) ermittelt.

Zur Erkundung der hydrogeologischen Verhältnisse wurden im Umfeld des Deponie- standortes 8 bis zu 170 m tiefe Kernbohrungen abgeteuft und als Grundwassermessstellen ausgebaut.wpe6.jpg (8540 Byte)
Ferner wurden Geophysikalische Untersuchungen unter anderem auch zur Ermittlung des Sickerwasserabstromes innerhalb des Talgrundwasserleiters durchgeführt.

Über Deponiegasuntersuchungen wurden Prognosen für die Entwicklung der Gas- produktion erstellt und die Nutzungs- würdigkeit geprüft  Über eine Emissions- kartierung wurden Bereiche mit deutlichen Deponiegasaustritten ausgewiesen.


Längerfristige Messreihen zur Untersuchung des Setzungsverhaltens der Deponie zeigen ein Abklingen der Setzungen im Deponiekörper von über 60 cm/a auf unter 10 cm/a.

Seit 1984 erfolgt eine regelmäßige Überwachung der Grundwasserverhältnisse. Über die im Umfeld der Deponie errichteten Messstellen wird das Grundwasser beprobt und auf die chemische Zusammensetzung untersucht. Der dabei anfallende umfangreiche Datenbestand (bisher ca. 5000 Analysendaten) wurde mittels hydrochemischer und multivariaten statistischen Methoden ausgewertet und beurteilt.

 

Sanierungsmaßnahmen
Zur Sanierung der Deponie wurden bisher folgende Maßnahmen ergriffen:
  • Provisorische Abdeckung der Deponie durch Erdüberschüttung zur Verminderung des Niederschlageintrages.
  • Stabilisierung der Deponie durch Böschungsverflachungen und Terrassierung, anbringen einer Steinschüttung am Deponiefuß.
  • Fassung der oberirdisch abfließenden Wässer und hangseitig austretenden Quellwässer durch das Anlegen von Sammelgräben.
  • Errichtung einer Sickerwassersperre in der Talaue. Dadurch wird das durch infiltrierende Deponiesickerwasser verunreinigte Grundwasser in der Talaue vollständig erfasst. Ein Abstrom des belasteten Grundwassers bzw. ein Versickern in tiefere für die Trinkwasserversorgung genutzte Grundwasservorkommen wird dadurch verhindert.
  • Fassung der Sickerwasseraustritte am Fuß der Deponie über Sickerrigolen und Drainrohre.
  • Errichtung eines Verbindungssammlers zur Kläranlage. Ableitung des gefassten Sickerwassers gemeinsam mit dem abgepumpten Grundwasser aus der Sickersperre über die Schmutzwasserkanalisation.
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    Bauarbeiten am Deponiefuß
    Durch die bisher ergriffenen Maßnahmen konnte das von der Deponie ausgehende Gefährdungspotential für die Umwelt deutlich gemindert werden. Wie die Ergebnisse der laufenden Grundwasserüberwachung zeigen ist bereits ein Rückgang der Belastungen im Grundwasser zu verzeichnen. wpe15.jpg (10200 Byte)
    Sickerrigole

  • Weitere Planung

    Derzeit werden die Untersuchungen zur Überwachung der Grundwasserverhältnisse fortgeführt.

    Nach dem Abklingen der relativ großen Setzungen im Deponiekörper ist nun vorgesehen, die Deponie mit einer endgültigen, nach dem Stand der Technik üblichen Oberflächenabdichtung zu versehen und zu rekultivieren.